Jörg Beleites,
Hamburger Stadtbilderklärer
2 Stadtrundgänge
Die HafenCity I - ein
Stadtteil entsteht
Die HafenCity II - ein
Stadtteil wächst weiter
Vor wenig mehr als eineinhalb Jahrzehnten
wurde 2000 der Masterplan für die HafenCity vorgestellt, heute ist mehr
als die Hälfte der zehn Quartiere bereits fertig und bezogen, die nächsten
sind schon im Rohbau zu sehen.
An keiner anderen Stelle in Hamburg ist
derzeit so konzentriert erlebbar, wie ein neuer Stadtteil entsteht.
Wiederholt man diesen Rundgang im Abstand von wenigen Monaten, so bietet
sich jeweils wieder ein neues, verändertes Bild.
Der ehemalige Oberbaudirektor Hamburgs,
Egbert Kossak, hat "acht Fragen an das neue Hamburg" (Die Welt, 27.3.2007)
gestellt. Darin heißt es z.B.
"3.
Bleibt
die Geschichte des Ortes am Hafen noch erlebbar? Ist die Beziehung zum
Weltkulturerbe Speicherstadt angemessen? Stadt braucht historische
Kontinuität."
oder
"4. Stimmt das Programm? Ist der
Wohnanteil groß genug? Ist die Hafencity familien- und kinderfreundlich?
"
oder
"8. Kommt es wirklich darauf an, dass
jedes Haus von einem anderen Architekten entworfen wurde und möglichst
viele ausländische Kollegen in der Hafencity ihre „Visitenkarte“
abgeben? Warum erhält eine ganze Generation junger Hamburger Architekten
keine Chance, einen wesentlichen Beitrag zur Hafencity zu leisten? Stadt
braucht eigene Baukultur. "
Hermann Hipp, Prof. em. für
Kunstgeschichte an der Uni Hamburg, hält die HafenCity für eine
"an
den Haaren herbeigezogene Kopfgeburt", (Hamburger Abendblatt,
5.4.2007)
und meinte im Südwestrundfunk
"Man
hat
sich in keiner Weise drum gekümmert, wie die städtischen Strukturen in
der City, zweckorientiert, in verschiedenen Stadtvierteln aussehen, und
was man daran allenfalls lernen könnte, mit anderen Worten: es ist eine
abstrakte Kunstfigur, die baulich entsteht. Das dritte ist, dass
diejenigen, die dort bauen, und das sind ja tolle Leute, also an Aufwand
fehlt es nicht, deren Aufgabe ist jetzt nicht zu bauen, sondern diese
Klötzchen zu designen. Das heißt, das ist ein reines
Oberflächenspiel(...) das, was man sieht, ist, dass jeder seine eigene
Oberfläche vorweist und insofern ist das, was jetzt dort entsteht, eine
Art internationale Bauausstellung mit verschiedenen Möglichkeiten von
Oberflächen, willkürlich, zufällig gestreut." (Südwestrundfunk,
28.4.2008)
Der Architekt Hadi Teherani spricht von
dem
"Würfelhusten
am Wasser" (Der Spiegel, 18.6.2008)
und fordert:
Umso
wichtiger
ist es, dem kleinteiligen Flickenteppich der Einzelformen übergreifende,
große Gesten gegenüberzustellen, in Gestalt von Parkanlagen wie auch
architektonisch. (Die Welt, 9.4.2007)
In dem etwa zweistündigen Rundgang sollen
einige Aspekte der Vorstellungen zur HafenCity erläutert und wesentliche
Bauten des neuen Stadtteils aufgesucht werden - dabei können einige der
obigen Zitate auf ihre Relevanz hin abgeklopft werden.
Dauer
des Rundgangs: ca. 2 Stunden
vergleiche
auch: Aktuelle
Themenliste aller Rundgänge (dort auch Angabe über die aktuellen
Kosten)
Treffpunkt
für HafenCity I: Niederbaumbrücke, U-Bahn Baumwall
(Haupteingang)
Treffpunkt
für HafenCity II: U1, Haltestelle U-Bahn Meßberg, Ost-Ausgang oben
(Deichtorhallen - Wandrahmsteg)
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